Willkommen

Mein Name ist Manuela Kroma und ich bilde seit einigen Jahren Blindenführhunde aus. Seit 2013 gehe ich eigene Wege. Dabei setze ich auf Qualität statt Masse (max. 2 Hunde pro Jahr und ca. 12 Monate Ausbildung) Auf dieser Seite möchte ich über meine Arbeit mit Blindenführhunden und meinen Vorstellungen zur Führhundarbeit berichten. Da ich es nicht schaffe, die Seite immer aktuell zu halten, habe ich sie jetzt eher auf informell umgestellt. Generell bilde ich keine Retriever mehr aus, dafür DSH, Collie oder mal einen Pudel. Wie überall habe ich auch mehr Anfragen als Hunde, aber letztendlich suche ich nicht nach Liste, sondern Mensch und Hund müssen zusammen passen. 

 

Ich verabschiede mich von der Blindenführhundausbildung! Zukünftig werde ich nur noch über meine andere HP www.spiegelbildhund.de erreichbar sein!

Aktuell kommt es immer wieder zu Anfragen zu zukünftigen BFH-Versorgungen, die ich ablehne. Ich höre auf! Dann kommt sehr oft...oh, das habe ich jetzt schon öfter gehört.

Warum? Weil das ganze System nur noch frustriert.

 

Fangen wir mal mit Krankenkassen und den anhängigen Prozedere an. Wir werden zu immer mehr Bürokratie, Dokumentation und Weiterbildungen (kostspielige, aber ziemlich schwachsinnige Veranstaltung) genötigt.

Gleichzeitig halten sich die Krankenkassen oft nicht an geltende Richtlinien, es muss gespart werden. Einerseits wird die Qualität als Argumentation für die Präqualifikation/Weiterbildung etc. angegeben, anderseits wird dann an der Absicherung der Qualität gespart. Hauptsache die Führhundschulen bezahlen den ganzen Schwachsinn, damit sie sich immer mehr gängeln lassen können.

Wohlgemerkt von Leuten, die keine Ahnung von unserem Job haben. Anbei bemerkt, betrifft das alle, die im Gesundheitssystem irgendwie tätig sind. Das macht es aber auch nicht besser!

Jetzt kann man sicher sagen, so eine einmalige Weiterbildung kann man mitmachen, finanziell bekommt man das auch wieder rein. Ich habe aber meine Zweifel, ob es dabei bleibt. Mein Bauchgefühl geht in Richtung Marktregulierung, für Neueinsteiger sind die Hürden so hoch angesetzt, dass sich die wenigsten dafür entscheiden werden. Man bekommt den Blindenführhund nicht so einfach aus dem Hilfsmittelkatalog, also macht man es den Schulen so schwer wie möglich.

Der nächste Aspekt ist die Entwicklung der Gesellschaft, die es dem Blindenführhund immer schwerer macht, lange Zeit verlässliche Arbeit zu leisten. 

Da werden neben dem arbeitendem Führhund Böller gezündet, der Rollator oder ähnliches Gerät in den Hund geschoben, über Fahrradfahrer und andere Hundehalter reden wir lieber gar nicht erst. Ich habe mehrfach Nachrichten/Anrufe bekommen, mein Hund wurde heute geschlagen/getreten oder von fremden Hunden attackiert. Nein, es ist auch nicht witzig, wenn sich ein 2-3kg Hund eben mal an den Hals eines Führhundes hängt oder anderweitig tackert.

Dann kommt es zu unerwünschten Verhaltensweisen und sofort kommentieren alle Klugscheißer der Nation sofort, dass darf der doch nicht. Es ist aber eine Lebewesen und kein Roboter.

 

Zu guter Letzt mal noch ein paar Worte an die Führhundhalter. Da gibt es wirklich tolle Leute, die fair zum Hund sind und ihr Leben rocken. Es gibt aber auch die, bei denen man sich fragt, warum musste es ein Führhund werden? Ihr bekommt junge Hunde und die wollen längerfristig (nicht nur während der ersten Euphoriephase) beschäftigt und ausgelastet werden. Auch wenn das Wetter schlecht, es zu warm ist oder das Knie zwickt. Eine Führhundschule ist auch nicht der Privatanimateur, der in der Pflicht ist, jederzeit Unterhaltung zu liefern oder als Kummerkasten zu fungieren. Hier rede ich nicht von wirklichen Problemen, die gelöst werden müssen. Es passieren mitunter Fehler oder unschöne Situationen durch Fremdverschulden, es muss dabei nicht immer eine Schuldfrage gestellt oder der Hund schlecht geredet werden.

Was ich im Privathundesektor, wo die Hundehalter selber Geld in die Hand nehmen müssen, um Training zu bekommen, immer wieder erlebe, ist Dankbarkeit. Das ist im Führhundbereich sehr selten geworden. Führhundschulen gehen mehr als jede (mir bekannte) Branche in Vorleistung, haben effektiv (zumindest die kleinerer Schulen) weder WE, noch Urlaub und nahezu kein Privatleben. Wenn ein Hund ausfällt, steht man mit einen Fuß am finanziellen Abgrund. 

Ja, die Hunde sind sehr teuer geworden, aber auch die Kosten (Anschaffung, Ausrüstung, Futter, Tierarzt, Sprit, Auto, Versicherungen etc.) sind deutlich gestiegen.

Das einzige was konstant ist, ist der Eigenanteil, der meines Erachtens nach mindestens auf Höhe des Welpen/Ankaufspreis steigen müsste, damit jeder gut überlegt, ob man einen BFH wirklich braucht.

 

Ich wurde in den letzten Jahren so oft auch menschlich enttäuscht, dass ich jetzt nicht mehr bereit meine Zeit, Energie und Kraft für Eure Lebensqualität zu opfern. Das ganze Blindenführhundsystem ist mir mittlerweile zu toxisch geworden. Mir ist bewusst, dass die Krankenkassen eben diesen Markt ausdünnen wollen, weil sie den BFH nicht einfach aus dem Hilfsmittelkatalog streichen können, aber der Blindenverband hat das Spiel auch mitgespielt. 

Es gibt jetzt schon Wartezeiten von mindestens 3-5 Jahren und es wird nicht besser werden. 

 

Das ist meine persönliche Sicht auf die aktuelle Entwicklung und ich diskutiere darüber auch nicht mehr. Manche Führhundhalter sollten sich gut überlegen, ob man nicht mit den verbliebenen Trainern in zukünftig etwas fairer umgeht oder ob man diesen Kurs des ständigen Jammern's und Schuldigen suchen, weiter fährt und riskiert, dass in paar Jahren keiner mehr diesen Job machen möchte.

 

Ruhe in Frieden!

 

- Ulf

- Thunder

- Boogi

 

-Moon und Kiss (beide wurden nicht als BFH ausgebildet)

 

Leider sind die ersten meiner Blindenführhunde von uns gegangen. Danke für die schönen Momente mit Euch, die super Arbeit und Eure Liebe.

 

Veränderung!

 

Ich werde die Blindenführhundausbildung tendenziell etwas reduzieren und wieder andere Bereiche des Hundetrainings mit anbieten.

 

-Mentaltraining/Achtsamkeitsseminare/kurse

-Persönlichkeitstraining mit Hund

-Mitarbeiterschulungen (Handling Hund/körpersprachliche Kommunikation)

-stationäre Ausbildung/Korrektur

-Hausbesuche

 

Mehr dazu dann in Kürze unter www.spiegelbildhund.de 

 

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© Manuela Kroma